[1] Ich arbeite seit vielen Jahren in englischer Sprache. Deshalb bevorzuge ich den Ausdruck des lebendigen Körpers und nicht des Leibes. Wenn ich von Körper spreche, können Sie dies gerne als Leib lesen.
Mein Beitrag ist eine Überarbeitung eines eingeladenen Vortrags, den ich auf der DVG-Tagung in Göttingen 2024 gehalten habe. Dieser konzentriert sich auf die Arbeit an Traumatisierungen durch emotionale Vernachlässigung. Ich möchte aufzeigen, wie die von mir an anderer Stelle vorgestellten interkörperlichen Interventionen[2] eine Behandlungspraxis erweitern können, um gerade solche häufig verstummten und erstarrten traumatischen Gestalten interkörperlich zu erreichen und somit weiter zu erkunden. Die Schilderungen meiner psychotherapeutischen Arbeitsweisen umfassen das face-to-face und das online Setting. Mit der bewegenden Supervision möchte ich eine Methodik zur Diskussion stellen, mit der das implizite interkörperliche Miteinander im kokreierten Feld laufend erkundet werden kann.
Schlüsselbegriffe: Körperliche Prozesse, Feldorientierung, Körperdialoge, körperliches Dazwischen, Traumatisierungen durch emotionale Vernachlässigung, online Arbeit, bewegende Supervisionen
Bodily healing dialogues within the interbodily field
This contribution is a revision of the invited lecture I held at the DVG Conference in Göttingen in 2024. The text concentrates on the work with traumatization through emotional neglect . I like to share how my interbodily interventions which I introduced elsewhere can expand the therapy especially in reaching numbed, silent, and frozen gestalten interbodily and to explore them further. The descriptions of my psychotherapeutic ways of working include both face-to-face and online settings. With the moving supervision, I present a method to explore the implicit interbodily being-with through physically moving through this cocreated field.
Keywords: Bodily processes, field orientation, bodily dialogues, bodily inbetween, traumatization through emotional neglect, online work, moving supervision
[2] In meinen Arbeitsweisen fühle ich mich verbunden mit den elementaren gestalttherapeutischen Einsichten, vor allem den kreativen, existentiellen, experimentellen, phänomenologischen, körperbezogenen Orientierungen und der Feldbezogenheit. Meine hier präsentierten Arbeitsweisen konnten nur entwickelt werden auf der Basis einer langjährigen Auseinandersetzung mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher psychotherapeutischer, psychoanalytischer und philosophischer Zugänge. Vielfache Inspirationen erhielt ich aus meiner Ausbildung in Integrativer Gestaltpsychotherapie am Fritz Perls Institut, aus den theoretischen Diskursen während meiner langjährigen Lehrtätigkeit am Metanoia Institut in London und aus Weiterbildungen, Studiengruppe während meiner Jahre in England. Meine Arbeitsweisen sind nicht etwa ein Versuch, eine Objektivität anzustreben, sondern Subjektivität und Intersubjektivität sowie relationale Resonanzen werden als Erkenntnisquellen betrachtet.