Zusammenfassung
Träume werden als kreative Gestaltprozesse der Integration von Alltagserleben und innerpsychischen Prozessen verstanden. Diese sind, obgleich sie im Schlaf unter Ausblendung des äußeren Realitätsbezuges stattfinden, mit Gestaltprozessen im Wachbewusstsein vergleichbar und verbunden. Sie können in ähnlicher Weise mit gestalttherapeutischen Methoden unterstützt werden. Die Reduktion auf die gängige These: Der Traum ist eine Projektion greift dabei zu kurz und ist therapeutisch manchmal auch problematisch. Die metaphorischen und symbolischen „Sprache“ der Träume ist der Besonderheit der Logik der rechten Gehirnhemisphäre geschuldet, die im REM-Schlaf dominierend aktiv ist.
Schlüsselwörter: Traum, Gestaltprozess, Gehirnhemisphären
„Keep on dreaming!“ – theoretical and methodological considerations on gestalt therapeutic dream work. Dreams are understood as creative design processes that integrate everyday experience and inner psychological processes. Although they take place in sleep, ignoring the external reference to reality, they are comparable and connected to creative processes in waking consciousness. They can be supported in a similar way with gestalt therapy methods. The reduction to the common thesis that the dream is a projection falls short and is sometimes problematic in therapeutic terms. The metaphorical and symbolic „language“ of dreams is due to the special logic of the right hemisphere of the brain, which is predominantly active in REM sleep.
Keywords: dream, gestalt process, brain hemispheres