Zusammenfassung
Der Autor stellt dar, dass in der Gestalttherapie dem Thema Angst mit dem Konzept des unterbrochenen Kontaktzyklus und dem der mangelnden Stützung (Support) begegnet wird. Letzteres ist der Beitrag von Laura Perls, die hier nach Meinung des Autors stark von der Angsttheorie Kurt Goldsteins beeinflusst wurde. Beide Angsttheorien werden dargestellt und aus ihnen ein Verständnis von Mut abgeleitet, als das individuell verschiedene Maß, Angst zu ertragen und die Erschütterung der Existenz zu bejahen, um die eigenen wesensmäßigen Möglichkeiten zu verwirklichen. Konsequenzen für die Angstbehandlung werden für strukturell gestörte sowie neurotisch gestörte PatientInnen skizziert. In beiden Fällen ist das therapeutische Ziel, dass ‚Angst zu Furcht‘ wird, dass das Erleben von Ausgeliefert-Sein sich zu dem der Bewältigung der Gefahr wandelt.
Abstract
Kurt Goldstein´s and Laura Perls´ Theories of Anxiety and Courage. The author outlines how Gestalt approaches the theme of anxiety with the concept of an interrupted contact cycle and the lack of support, the latter being Laura Perls´ contribution. According to the author she was very much influenced by Kurt Goldstein´s theory of anxiety. Both theories of anxiety are presented and how an understanding of courage is derived from them. Courage is described as the ability to bear anxiety and affirm existentially shattering experiences in life in order to realise one´s own essential possibilities. To what extent this is manageable varies from person to person. The author delineates the consequences regarding the treatment of anxiety in structurally disturbed and neurotic patients. In both cases, the therapeutic aim is the transition `from anxiety to fear´, from the experience of being at the mercy of anxiety to being able to cope with a threat.