Zusammenfassung
Gestalttheoretische Überlegungen zum Begriff der Seele werden angestellt. Einleitend wird betont, daß die Suchbewegungen nach der Seele primär in der Vertikale verliefen. Dadurch ist die Erkenntnispotenz der Seele verlorengegangen. Die von vielen beklagte entheiligte Erkenntnis macht die Seele zum bloßen Objekt der Begierde von Gläubigen oder esoterisch Beflügelten. In der hier vorgenommenen horizontalen Suchbewegung wird Seele mit G. Spencer-Brown und L. Wittgenstein als der jeweils vom Individuum gegenwärtig unterschiedene Zusammenhalt eines Sachverhaltes definiert. Zusammen mit M. Bubers Konzept von Ich und Du sowie dem Gestaltkonzept von Figur und Grund wird ein Wahrnehmungsmodell vorgestellt, das das Verständnis vom Individuum erweitern und die Spaltung zwischen innen und außen überwinden soll.