Zusammenfassung
Ausgehend von der Feststellung, daß der Gestalttherapie bislang eine erkenntnistheoretische Fundierung fehlte, wird eine Synthese aus Kritischem Realismus und dem Radikalen Konstruktivismus moderner Selbstorganisationstheorien skizziert, die diesem Mangel abhelfen soll. Es resultiert eine dialektische Erkenntnistheorie, die als “Kritischer Konstruktivismus” bezeichnet wird. Dabei wird die grundsätzliche Einheit von Subjekt und Objekt im Erkennensprozeß betont. Außerdem wird ein Wahrheitskriterium der Offenheit eingeführt, demgemäß Erkenntnis solange wahr ist, wie sie veränderlich bzw. vergänglich bleibt.