Zusammenfassung
Das buddhistische Konzept der Erleuchtung und das Selbstkonzept in der Gestalttherapie werden im Überlick erörtert. Einleitend wird darauf hingewiesen, daß die menschliche Existenz gekennzeichnet ist durch die Dualität von Selbst und Umwelt. Viele Menschen verbinden Hoffnungen und Erfahrungen mit ganz anderen Formen des In-der-Welt-Seins, die die buddhistische Psychologie als “erwachten Geist” bezeichnet. In vielen spirituellen Traditionen finden sich Meditationspraktiken, die zur Erreichung eines solchen Zustands behilflich sein sollen. Nach Darstellung der Selbstbegriffe in der klassischen Psychologie und im Buddhismus wird untersucht, inwieweit die Theorie der Gestalttherapie mit ihrem prozeßorientierten Selbstkonzept eine Brücke zu spirituellen Erfahrungen und Methoden bieten kann, auch wenn sich eigentlich dieser Bereich menschlichen Seins unserer traditionellen Konzeptualisierung verweigert.