Gefühlserbschaften

Die verborgene Sprache zwischen den Generationen

Zusammenfassung

In den letzten Ausführungen zu Totem und Tabu (1913) betont Freud die Bedeutung unbewusster Gefühlserbschaften als ein Bindeglied zwischen den Generationen. Erst das gehäufte Auftreten unerklärlicher Vorstellungen, Verhaltensweisen und Symptome bei Kindern von Überlebenden des Holocaust, aber auch bei Kindern von Tätern, bestätigte im Nachhinein diese für Freud zunächst vor allem metatheoretisch relevante Aussage. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit unterschiedlichen klinischen Erklärungen zum Verständnis transgenerationeller Übertragungsmechanismen auseinander, die insbesondere die Weitergabe nicht integrierter und traumatischer Erfahrungen an die nächsten Generationen betreffen. Hierfür werden auch Erkenntnisse aus der jüngeren Säuglingsforschung herangezogen.

Abstract

Emotional heritage — the hidden language between the generations. Towards the end of Totem and Taboo (1913), Freud emphasizes the importance of unconscious emotional heritage as a link between generations. Only the increased emergence on unexplained images, behaviours and symptoms as far as children of holocaust survivors as well as children of perpetrators were concerned, confirmed retrospectively the statement of Freud, even though initially this was meant metaphorically. This article is discussing different clinical explanations, as far as transgenerational transference mechanisms are concerned and focuses especially on the passing on of non integrated and traumatic experiences. Latest research concerning studies on early infancy will be included.

Gestalttherapie 2006, 20/2

20. Jahrgang, Heft 2 / 2006 Seite 88 – 96

Einzelner Beitrag, digital: 4,99 Euro
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