Zusammenfassung
Im Rahmen eines Überblicks wird der Einfluß der Organismischen Theorie von Kurt Goldstein auf die Gestalttherapie erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, daß eine enge Verbindung zum Ansatz von Lore Perls besteht. Dann werden zentrale Aspekte von Goldsteins Ansatz dargestellt und in ihrem Einfluß auf die Gestalttherapie kommentiert (methodische Konzepte, der Organismus als Ganzheit, das Figur-Grund-Prinzip, Selbsterhaltung und Selbstverwirklichung, abstrakte und konkrete Einstellung, Angst und Katastrophenreaktionen, das Verhältnis von Person und Welt). Es wird gezeigt, daß Goldsteins Konzepte mit Selbstorganisationstheorien sowie aktuellen Forschungsansätzen zu interpersonalen Bedeutungsstrukturen oder Schemata kompatibel sind und daß sie die Weiterentwicklung der Gestalttherapie sowie die Assimilation aktueller Forschungserkenntnisse erleichtern können.