Gestalttherapie in Japan

Zusammenfassung

Möglicherweise beeinflussen die kulturellen Unterschiede im zwischenmenschlichen Umgang miteinander auch die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Nach den Erfahrungen des Autors als Therapeut und Trainer für Gestalttherapie in Japan, scheinen methodologische Präferenzen, wie Therapeuten und Klienten ihre Beziehung gestalten, abhängig davon zu sein, in welcher Kultur (europäisch oder japanisch) sie ihren Hintergrund haben. Seine Vermutung ist, dass der relationale, dialogische Ansatz besser zur europäischen Kultur passt, während der intra-personelle, dialogische Ansatz unter Nutzung des leeren Stuhls, auch wenn es altmodisch aussieht, besser zur japanischen Kultur passt. Der Autor nimmt an, dass dies mit dem Weg zu tun hat, wie Menschen ihre Identität in der jeweiligen Kultur entwickeln, und ist überzeugt, dass Therapeuten dem kulturellen Hintergrund ihrer Klienten Beachtung schenken müssen, um in dieser globalisierten Welt für ihre therapeutische Beziehung passende Wege wählen zu können.

Abstract

Are there possible cultural diff erences, especially in ways how people relate to each other, that aff ect the relationship between a therapist and a client? From the author’s experience as a Gestalt therapist and trainer in Japan, there seems to be a certain preference in the methodology how therapists relate to their clients depending on which culture, European or Japanese, they have as their background. His assumption is, whereas the Relational Dialogic approach suits the European culture, an Intra-personal Dialogical approach using empty chairs, though it may look old fashioned, suits the Japanese culture. He presumes that this is due to how people develop their identity in their respective culture and he is convinced that therapists need to pay attention to the cultural background of their clients in order to establish a suitable therapeutic relationship when working in this globalised world.

Anarchie – Poesie – Therapie – Paul Goodman-Tagung

26. Jahrgang, Heft 1 / 2012 Seite 97 – 116

Einzelner Beitrag, digital: 4,99 Euro
Einzelheft, digital: 12,99 Euro / Einzelheft, print: 15 Euro

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