Zusammenfassung
Ausgehend von einem Fallbeispiel wird das Borderline-Syndrom als Ausdruck eines kognitiven Defizits verstanden, das mit Hilfe der aus der organismischen Theorie von Goldstein entlehnten Konzepte der “konkreten” und “abstrakten” Einstellung näher erläutert wird. Darüber hinaus werden Symptome und Erlebnisweisen von Borderline-Patienten aus Sicht der organismischen Theorie betrachtet. Im einzelnen wird auf die Angst vor Ich-Verlust, das Schwanken zwischen Extremen, Störungen des problemlösenden Denkens und selbstschädigende Verhaltensweisen eingegangen. Implikationen für einen gestalttherapeutischen Zugang zu Borderline-Patienten werden deutlich gemacht. Es wird betont, daß im Therapieprozeß eine eindeutige Priorität zugunsten der Unterstützungsfunktionen besteht.