Zusammenfassung
Der Einfluß von S. Friedländer (1871 bis 1946), dem ersten “Guru” von F. Perls, auf die Entwicklung des gestalttherapeutischen Ansatzes wird aus psychologiegeschichtlicher Perspektive erörtert. Dabei wird deutlich gemacht, daß seine polare Philosophie der “Schöpferischen Indifferenz” ein zentrales Grundmotiv liefert, dessen Struktur sich in vielerlei Hinsicht nachweisen läßt, besonders aufschlußreich im “Fünf-Schichten-Modell” der Neurose. Leben und Werk von Friedländer werden detailliert dargestellt. Seine Philosphie, die Perls als das westliche Aequivalent zur Lehre von Lao-Tse verstand, ist für die Gestalttherapie eine klärende Grundlagentheorie, die weitreichende Perspektiven eröffnet.