Zusammenfassung
Nach einer Erläuterung der Begriffe Figur und Hintergrund werden einige Hypothesen der Gestaltpsychologie und der Selbstorganisationstheorien zur Figur-Grund-Interaktion erörtert. An praktischen Beispielen wird gezeigt, daß jeder Wahrnehmungsvorgang ein bedeutungsgebender Auswahlprozeß psychologischer Natur ist, der nach Figur-Grund-Prinzipien verläuft und im Ergebnis Wirklichkeit konstruiert. Im Anschluß an eine Diskussion von Perspektiven und Konsequenzen für die psychotherapeutische Praxis wird ein dialogisches Beobachtungsmodell vorgeschlagen, das auf das Figur-Grund-Konzept abgestimmt ist. Illustrierende Beispiele aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen verdeutlichen die Verwendungsmöglichkeiten des Konzepts.