In diesem Artikel geht es darum, vermeintlich selbstverständliche Begriffe erneut zu betrachten. Wir schlagen einen Bogen von der Wahrnehmung als Aktivität über das Gewandtsein als Fähigkeit des Menschen im gegenwärtigen Kontakt und die Bedeutung, die Husserls Phänomenologie für unser Verständnis hat. Wir sind von der Frage geleitet, was uns diese Quellen darüber sagen, dass Wahrnehmung nicht nur etwas beliebiges Individuelles, sondern auch ein kollektives, kulturelles Ereignis ist. Es kann dann Teil einer Wahrnehmungskultur sein, dem Staunen, dem Nichtwissen einen adäquaten Platz zuzuweisen und von den Polaritäten des Richtig und Falsch zurückzutreten.
Schlüsselbegriffe: Phänomenologie, Intentionalität, Dialog, Schöpferische Indifferenz, Edmund Husserl, Martin Buber, Salomo Friedlaender, transzendental, Epoché, Reduktion, Gewandtsein
Culture of Perception. In this article, we are revisiting some concepts that are supposedly self-evident in Gestalt therapy. We describe perception as an activity, connected to Gewandtsein (nimble eloquence / existential dexterity) as a capacity of human beings in present contact, and the importance that Husserl’s phenomenology has for our understanding. We are guided by the question of what these sources tell us about how perception is not just something arbitrarily individual, but also a collective, cultural occurence. Subsequently a culture of perception can assign an adequate place for wondering, not knowing, and stepping back from the polarities of right and wrong.
Keywords: phenomenology, intentionality, dialogue, creative indifference, Edmund Husserl, Martin Buber, Salomo Friedlaender, transcendental, epoché, reduction, existential dexterity