Neurowissenschaftliche Gestalten

Hirnforschung und Gestalttherapie

Zusammenfassung

Zahlreiche neurowissenschaftliche Studien bestätigen die grundsätzliche Wirksamkeit von Psychotherapie mit naturwissenschaftlichen Methoden. Gestalttherapie hat sogar die Chance, mehr als andere Therapieformen von der Hirnforschung zu profitieren, da ihre zentralen Wirkfaktoren neurowissenschaftlich fundiert sind. Dies deutlich herauszuarbeiten und gestaltaffine Hirnforscher für groß angelegte Wirksamkeitsstudien zur Gestalttherapie zu gewinnen ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Mit Blick auf das neurowissenschaftliche Postulat vom neuen Menschenbild und der Diskussion um den freien Willen zeigt dieser Aufsatz, dass unser humanistisches Menschenbild vor dem reduktionistischen Physikalismus der Neurowissenschaft standhält und auch unser freier Wille durch die Ergebnisse der Hirnforschung nicht infrage gestellt werden muss. Die für die psychotherapeutische Praxis wichtigsten Ergebnisse der Hirnforschung werden in einem Abschnitt über die Plastizität des Gehirns zusammengefasst. Zentrale Wirkfaktoren der Gestalttherapie werden in den Kontext der Hirnforschung gestellt.

Abstract

Neuroscience and Gestalt Therapy. Numerous neuroscientific studies confirm the basic effectiveness of psychotherapy by scientific methods. More than any other therapeutic approach, Gestalt therapy can benefit from neuroscience, since its central components of effectiveness are founded in neuroscience. To prove this will be a challenge in the future. Looking at the neuroscientific claim and the discussion about the free will, which is not put into question by the findings of neuroscience, important results of neuroscientific research is summarised in the section on the plasticity of the brain.

Gestalt und Psychoanalyse

24. Jahrgang, Heft 1 / 2010 Seite 90 – 101

Einzelner Beitrag, digital: 4,99 Euro
Einzelheft, digital: 12,99 Euro / Einzelheft, print: 15 Euro

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