Schuld, Verleugnung und Autonomieverlust

Über ein deutsches Phänomen

Zusammenfassung

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Holocaust als deutschem Paradigma für den Einfluß der Vergangenheit auf die Gegenwart. Der Autor zeigt unter Rückgriff auf die Schluldkategorien von Jaspers, daß die Schuldempfindung gleichzeitig ein formendes Element als auch ein Ergebnis des Erinnerns darstellt. Es wird die hypothetische Frage geäußert, ob nicht die Reife eines Kollektives am Umgang mit kollektiver Schuld gemessen werden kann. Die politische Auseinandersetzung mit der Schuldfrage in der frühen Bundesrepublik dient als exemplarisches Feld dieser Hypothese. Der Autor weist hierbei besonders auf die Einbuße moralischer Souveränität der Deutschen in der Nachkriegszeit hin, als Ergebnis der fehlenden Anerkenntnis, zu den Tätern zu gehören.

Gestalttherapie 1998, 12/2

12. Jahrgang, Heft 2 / 1998 Seite 50 – 59

Einzelner Beitrag, digital: 4,99 Euro
Einzelheft, digital: 12,99 Euro / Einzelheft, print: 15 Euro

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