‚Tiefe‘ Gefühle – Eine Psychologie-historische Betrachtung

Zusammenfassung

Dieser Artikel präsentiert eine kritische Betrachtung der Vorstellung von „tiefen“ Gefühlen und zeigt, dass er eine Metapher darstellt, die nur unzureichend illustriert, was mit ihr gemeint ist. Bei der Analyse dieser Metapher greift der Autor auf Beispiele aus der Geschichte der Psychologie, speziell auf Autoren wie Felix Krueger und Max Scheler, zurück und kommt zu dem Ergebnis, dass das Adjektiv „existenziell“ besser geeignet wäre als das Adjektiv „tief“, jene Erlebnisqualität zu kennzeichnen, um die es hier zu gehen scheint: die weitgehende, viele Lebensbereiche erfassende Bedeutung, die derartigen emotionalen Erfahrungen zukommt und die dazu führt, dass Menschen, die sie erleben, sich von ihnen nicht nur momentan bewegt, sondern in Bezug auf ihr ganzes Leben erfüllt fühlen.

Abstract

Deep’ Feelings: A Psychology-Historical Consideration. This article presents a critical examination of the notion of ‘deep’ feelings and shows that it represents a metaphor that inadequately illustrates what is meant by it. In analyzing this metaphor, the author draws on examples from the history of psychology, specifically authors such as Felix Krueger and Max Scheler, and concludes that the adjective ‘existential’ might be better suited than the adjective ‘deep’ to denote the quality of experience that seems to be at issue here: the far-reaching meaning, encompassing many areas of life, that such emotional experiences have, and that leads people who experience them to feel not only momentarily moved by them, but fulfilled with respect to their entire lives.

Forschungsansätze in der Gestalttherapie

37. Jahrgang, Heft 1 / 2023 Seite 132

Einzelner Beitrag, digital: 4,99 Euro
Einzelheft, digital: 12,99 Euro / Einzelheft, print: 15 Euro

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